Zahnärztliche Labordiagnostik

Labordiagnostische Untersuchungen werden im zahnmedizinischen Bereich im Verdachtsfall durchgeführt und geben Aufschluss über den aktuellen Zustand der Mundgesundheit.

Krebsfrüherkennung

Auffällig veränderten Mundschleimhautbereichen können mit Hilfe einer einfachen Bürstenbiopsie (Form der Abrasionzytologie dar; es werden Zellen aus allen Schleimhautschichten bis zur Basalzellschicht (unterste Zellschicht) gewonnen) Zellen entnommen werden. Sie dient dem Ausschluss bzw. der frühzeitigen Diagnostik einer Krebserkrankung der Mundschleimhaut. Bei positivem Ergebnis schließt sich eine Exzisionsbiopsie (komplette Entfernung des Tumors) an.

Speicheldiagnostik

Speichel hat mit seiner reinigenden Wirkung und seiner Fähigkeit, Säuren abzupuffern, entscheidenden Einfluss auf den Erhalt des Mineralisationsgleichgewichts im Munde und somit auf die Kariesaktivität. So gibt die Bestimmung der Speichelfließrate Aufschluss darüber, ob eine ausreichende Flüssigkeitsmenge produziert wird, während eine Puffer-Kapazitätsbestimmung Rückschlüsse auf das Kariesrisiko des Patienten zulässt.

Gleichzeitig ist der Speichel Lebensraum für eine Vielzahl von Mikroorganismen, die im gesunden Mund ein sich im Gleichgewicht befindliches ausgewogenes Ökosystem bilden. Pathogene kariogene (Karies verursachende) Keime sind erst bei einer Verschiebung des Gleichgewichts, die durch übermäßigen Zuckerkonsum und mangelnde Mundhygiene ausgelöst wird, vermehrt nachzuweisen. Hierüber geben die Speicheltests auf Streptococcus mutans und auf Laktobazillen Aufschluss. Da kariogene Keime Lactat (Milchsäure) produzieren, liefert die Bestimmung des Lactatbildungspotentials eine Aussage über deren Stoffwechselaktivität.

Der Sprosspilz Candida albicans zählt bei 70 % aller gesunden Patienten zur Mundflora. Zum pathologischen Anstieg kommt es erst bei Veränderungen in der körpereigenen Abwehr. Der Speicheltest auf Candida albicans muss diesem Aspekt Rechnung tragen.

Markerkeime für Parodontitis

Mit Hilfe eines sogenannten DNS-Sondentests können parodontopathogene (den Zahnhalteapparat schädigende) Keime in den Zahnfleischtaschen nachgewiesen werden, um so eine gezielte Therapie zu deren Elimination einzuleiten.

Genetische Risikofaktoren

Patienten, deren Genom (Erbgut) einen positiven IL-1-Genotyp aufweist, tragen ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung einer Parodontitis (Zahnbettentzündung) mit stärkeren Entzündungsreaktionen. Der Interleukin-1-Gentest, für den Sulcusflüssigkeit (Flüssigkeit aus den Zahnfleischtaschen) entnommen werden muss, lässt Aussagen über den Schweregrad und den Verlauf der Erkrankung zu und trägt zur Entwicklung eines langfristig angelegten Therapiekonzepts bei.

Nachfolgend werden Ihnen die wichtigsten Leistungen der Labordiagnostik vorgestellt.

Über den DocMedicus Verlag

Das DocMedicus Zahnlexikon ist Teil einer Reihe von Medizinlexika des DocMedicus Verlags. Der DocMedicus Verlag ist ein renommierter, digitaler Wissenschaftsverlag, der sich auf evidenzbasiertes medizinisches Wissen (EBM)* spezialisiert hat und seit Jahren für qualitativ hochwertige medizinische Informationen steht.

Mit dem DocMedicus Expertensystem entwickelte der Verlag die erste deutschsprachige klinische Wissensdatenbank für Ärzte und medizinisches Fachpersonal. Über 1.000 Ärzte in Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen das DocMedicus Expertensystem.

Die Inhalte dieses Lexikons sind Bestandteil des DocMedicus Expertensystems, das aus einem Arztinformationssystem und einem Patienteninformationssystem besteht.

Das Patienteninformationssystem stellt Ärzten qualitätsgesicherte und leicht verständliche Informationen zu den Themen Prävention, Diagnostik und Therapie zur Verfügung, die sie ihren Patienten als "Inforezept" ausdrucken können.

Das Arztinformationssystem unterstützt Ärzte bei ihrer klinischen Entscheidungsfindung durch aktuelle Informationen zu Prävention, Diagnostik und Therapie.

*Evidence-based Medicine ist die gewissenhafte, wohlüberlegte Anwendung der zurzeit besten wissenschaftlichen Fakten, um Entscheidungen bezüglich der individuellen Behandlung von Patienten zu treffen“ [1].

Literatur

  1. David L Sackett, William M C Rosenberg, J A Muir Gray, R Brian Haynes, W Scott Richardson: Evidence based medicine: what it is and what it isn't. BMJ 1996;312:71 doi: http://dx.doi.org/10.1136/bmj.312.7023.71
     
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