Hypnose

Unter Hypnose versteht man ein Verfahren zur Erzeugung eines tranceartigen Bewusstseinszustandes. Es handelt sich um eine Art des Wachseins, jedoch sind die Sinnesorgane weniger aufnahmefähig.
Lediglich das Gehör ist nicht davon betroffen, sodass weiterhin Gespräche zwischen Arzt und Patient erfolgen können.

Anders als bei der „Showhypnose“ ist der Patient bei dieser Behandlung nicht willenlos, und kann nicht zu Handlungen gebracht werden, zu denen er nicht auch im Normalzustand bereit wäre.

Unter Hypnose werden in der Regel
verstärkt Bilder wahrgenommen, ähnlich wie im Traum.
In diesem Zustand tritt das sogenannte „Unterbewusstsein“ in den Vordergrund.
Gleichzeitig treten körperliche Veränderungen auf. Die Muskulatur entspannt sich, das Herz schlägt etwas langsamer und die Atmung wird ruhiger. Der Körper produziert weniger Stresshormone – er schaltet auf „Entspannung“. Aufgrund dieser Prozesse wird Hypnose von den meisten Patienten als Zustand der Tiefenentspannung empfunden. Das unter Hypnose Wahrgenommene wird intensiver erlebt als im Wachzustand. 

Zielsetzung und Wirkungsweise der Hypnose in der Zahnmedizin

Zielsetzung 

Die Zielsetzung der Hypnose in der Zahnmedizin besteht darin, Patienten in einen tranceartigen Bewusstseinszustand zu versetzen, der es ihnen ermöglicht, zahnmedizinische Behandlungen angstfrei und entspannt zu erleben. Spezifische Ziele umfassen:

  • Angstreduktion: Hypnose wird eingesetzt, um spezifische Ängste wie die Angst vor dem Zahnarztbesuch, vor Spritzen oder dem Bohrgeräusch zu reduzieren.
  • Schmerzmanagement: Durch die hypnotisch induzierte Empfindungslosigkeit kann die Wahrnehmung von Schmerzen während der Behandlung minimiert oder eliminiert werden, was häufig den Verzicht auf lokale Anästhesie ermöglicht.
  • Entspannung: Patienten erleben eine tiefe Entspannung, die nicht nur während, sondern auch nach der Behandlung anhält, was zu einer verbesserten Gesamterfahrung führt.

Wirkungsweise 

Die Wirkungsweise der Hypnose in der Zahnmedizin basiert auf der Fähigkeit, das Bewusstsein so zu modulieren, dass der Patient trotz Wachsein eine veränderte Wahrnehmung von seiner Umgebung und den Vorgängen hat. Die Hauptmechanismen umfassen:

  • Veränderung der Wahrnehmung: Unter Hypnose nehmen Patienten ihre Umgebung anders wahr; Gerüche, Geräusche und sogar die Zeit können als weniger intensiv oder störend empfunden werden.
  • Fokussierung des Bewusstseins: Die Aufmerksamkeit des Patienten wird gezielt gelenkt, sodass negative Stimuli ausgeblendet und positive Verstärker wie Ruhe und Sicherheit hervorgehoben werden.
  • Physiologische Entspannung: Hypnose führt zu messbaren Veränderungen wie reduzierter Muskelspannung, verlangsamter Herzrate und ruhigerer Atmung, was die körperliche Entspannung fördert und die Stresshormonproduktion verringert.
  • Aktivierung der Selbstheilungskräfte: Durch suggestive Techniken werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert, was die Erholung nach zahnmedizinischen Eingriffen unterstützen kann.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Allgemeine Angst vor dem Zahnarztbesuch
  • Angst vor Spritzen, dem Bohrer oder Bohrgeräuschen
  • Unwohlsein aufgrund typischer Gerüche
  • Ablehnung oder Allergie auf das Betäubungsmittel
  • Schwangerschaft

Das Verfahren

Hypnose in der Zahnmedizin bewirkt zunächst eine Empfindungslosigkeit. Somit wird kein Schmerz wahrgenommen. Dadurch sind Spritzen nicht mehr unbedingt notwendig.
Des Weiteren kann, je nach Grund der Hypnose, die Angst vor der Behandlung genommen werden. Unangenehme Gerüche sind zwar da, werden aber unter Hypnose nicht wahrgenommen.
Patienten berichten im Allgemeinen, dass die Dauer der Behandlung wesentlich kürzer erschien, als sie tatsächlich war. Sie sind nach der Hypnose wesentlich entspannter als nach einer normalen Behandlung.

Die Hypnose besteht aus drei Phasen:

  1. In der Einleitungsphase wird der Patient langsam und behutsam in den tranceartigen Zustand überführt.
  2. Während der Behandlungsphase kann nun der Behandler je nach gewünschtem Therapieziel mithilfe von Bildern, Suggestionen oder Fragetechniken mit dem Patienten arbeiten. Dies ist in der Regel bei der Behandlung psychischer Probleme der Fall.
    Bei der Hypnose zur Schmerzausschaltung finden keine solch tiefgehenden Gespräche statt.
    Je nach Ursache der Hypnosebehandlung kann diese Phase wenige Minuten bis zu einigen Stunden dauern. 
  3. An die Behandlung schließt sich die Reorientierungsphase an, in der der Patient langsam wieder in den Wachzustand geführt wird.

Angst oder Schmerzen werden nicht mehr wahrgenommen. Nach dem Aufwachen fühlen sich die Patienten meist angenehm entspannt und ausgeruht, und nicht selten reicht eine Hypnosebehandlung aus, um die Angst vor dem Zahnarzt endgültig zu nehmen.

Ihr Nutzen

Angst oder Schmerzen werden nicht mehr wahrgenommen.

Nach dem Aufwachen fühlen sich die Patienten meistens angenehm entspannt und ausgeruht, und nicht selten reicht eine Hypnosebehandlung aus, um die Angst vor dem Zahnarzt endgültig zu nehmen.