Neuromuskuläre Schienen

Neuromuskuläre Schienen sind spezielle zahnmedizinische Geräte, die zur Behandlung von Störungen des Kauapparates eingesetzt werden, welche die Muskeln, Nerven und das Kiefergelenk betreffen. Sie zielen darauf ab, die Balance zwischen den Kauflächen, Muskeln und Kiefergelenken zu optimieren, um so Symptome wie Schmerzen, Dysfunktionen und Fehlstellungen zu behandeln.

Wirkungsweise und Anwendungsgebiete

  • Ziel: Harmonisierung der Funktion von Kiefergelenken, Kaumuskulatur und Okklusion.
  • Indikationen: Temporomandibuläre Dysfunktion (TMD)*, Bruxismus (Zähneknirschen), und andere neuromuskuläre Beschwerden des Kieferbereichs.

*Überbegriff für eine Gruppe von muskuloskelettalen und neuromuskulären Erkrankungen, die das Kiefergelenk (TMJ), die Kaumuskulatur und alle damit verbundenen Strukturen betreffen

Arten von neuromuskulären Schienen

Vollabdeckende Schienen

  • Material: Meist aus hartem Acryl.
  • Design: Bedeckt alle Zähne des Ober- oder Unterkiefers.

Partielle Schienen

  • Anwendung: Fokussierte Anpassung zur Entlastung spezifischer Bereiche.
  • Variabilität: Unterschiedliche Designs, je nach Diagnose und Behandlungsplan.

Herstellungsprozess und individuelle Anpassung

  • Maßanfertigung: Basierend auf detaillierten Abdrücken und biomechanischen Analysen.
  • Anpassung: Regelmäßige Adjustierungen, um optimale Funktion zu gewährleisten.

Tragehinweise und Pflege

  • Trageempfehlung: Oft als Nachtspange, aber auch tagsüber je nach Bedarf.
  • Pflege: Regelmäßige Reinigung, um hygienische Bedingungen zu erhalten.
  • Überprüfung: Kontinuierliche Anpassungen und Kontrollen durch den Zahnarzt.

Wirkung und Vorteile

  • Symptomlinderung: Effektive Reduzierung von Schmerzen und Beschwerden.
  • Verbesserung der Kieferfunktion: Fördert eine gesunde Kiefergelenkfunktion und Muskeltätigkeit.
  • Langfristige Stabilisierung: Ziel ist die langfristige Harmonisierung von Okklusion und Kiefergelenk.

Fazit

Neuromuskuläre Schienen sind ein wesentlicher Bestandteil in der Behandlung von komplexen Kiefer- und Muskelfunktionsstörungen. Sie bieten eine nicht invasive Möglichkeit, Schmerzen zu lindern und die Funktion des Kauapparates zu verbessern.

Die erfolgreiche Anwendung erfordert eine genaue Diagnose, individuelle Anfertigung und regelmäßige Nachkontrollen durch einen erfahrenen Zahnarzt oder Kieferorthopäden.

Literatur

  1. Weber T. (2017). Memorix Zahnmedizin (5. unveränderte Aufl.). Thieme Verlag.
  2. Kirch B. (2022). Die Schienentherapie in der zahnärztlichen Praxis (2. Aufl.). Spitta GmbH (Verlag)
     
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