Parodontale Wartungstherapie

Die parodontale Wartungstherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Langzeitbetreuung von Patienten mit Parodontalerkrankungen. Nach der aktiven parodontalen Behandlungsphase zielt sie darauf ab, die erreichten Ergebnisse zu erhalten und ein Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern.

Ziele und Bedeutung

  • Prävention: Verhinderung des Fortschreitens von Parodontalerkrankungen und Erhaltung des Zahnerhalts.
  • Rezidivprophylaxe: Regelmäßige Kontrollen und Reinigungen minimieren das Risiko eines erneuten Krankheitsausbruchs.

Komponenten der Wartungstherapie

  • Regelmäßige professionelle Zahnreinigung

    • Häufigkeit: Abhängig vom individuellen Risiko, in der Regel alle 3 bis 6 Monate.
    • Entfernung von Plaque und Zahnstein: Besonders unter dem Zahnfleischrand und in schwer zugänglichen Bereichen.
  • Überprüfung der Mundhygiene

    • Anleitung und Motivation: Unterstützung der Patienten bei der Optimierung ihrer täglichen Mundhygienemaßnahmen.
    • Anpassung der Hilfsmittel: Empfehlungen für spezielle Interdentalbürsten, Zahnbürsten und Mundspüllösungen.
  • Klinische Bewertung

    • Regelmäßige Messung der Taschentiefen: Überwachung des Zustands des Parodontiums (Zahnhalteapparat).
    • Überprüfung von Blutungen und Entzündungszeichen: Früherkennung möglicher Probleme.
  • Risikofaktorenmanagement

    • Raucherentwöhnung: Aktive Unterstützung und Beratung für Raucher.
    • Kontrolle von systemischen Erkrankungen: Zusammenarbeit mit Hausärzten bei Patienten mit Diabetes oder anderen relevanten Erkrankungen.
  • Anpassung der Intervalle und Behandlung

    • Individuelle Anpassung: Basierend auf dem aktuellen Gesundheitszustand und Risikoprofil des Patienten.
    • Rechtzeitige Intervention: Bei Anzeichen einer Verschlechterung.

Langzeiterfolg und Patientenmitarbeit

  • Patientencompliance: Regelmäßige Teilnahme an den Wartungsterminen und konsequente häusliche Mundhygiene.
  • Bewusstsein und Bildung: Aufklärung der Patienten über die Bedeutung der Parodontalgesundheit und ihrer Rolle in der Erhaltungstherapie.

Fazit

Die parodontale Wartungstherapie ist ein unerlässlicher Teil des Gesamtbehandlungsplans für Patienten mit Parodontalerkrankungen. Sie stellt sicher, dass die erzielten Behandlungsergebnisse aufrechterhalten werden und reduziert das Risiko eines erneuten Auftretens der Erkrankung. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt, Dentalhygieniker und Patient ist für den langfristigen Erfolg entscheidend.

Literatur

  1. Heidemann D. (2007). Parodontologie (4. Aufl.). Urban & Fischer in Elsevier.
  2. Müller HP. (2012). Checklisten der Zahnmedizin Parodontologie (3. Aufl.). Thieme Verlag.
  3. Weber T. (2017). Memorix Zahnmedizin (5. unveränderte Aufl.). Thieme Verlag.
  4. Eickholz P. (2021). Parodontologie von A bis Z (2. Aufl.). Quintessence Publishing.