Orthognathische Chirurgie

Orthognathische Chirurgie befasst sich mit der chirurgischen Korrektur von Kieferfehlstellungen und Fehlbissen, die nicht allein durch kieferorthopädische Behandlungen korrigiert werden können. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Indikationen, Verfahren und Ergebnisse der orthognathischen Chirurgie.

Indikationen für orthognathische Chirurgie

  • Fehlbisse: Behandlung von Okklusionsproblemen, die funktionelle Schwierigkeiten verursachen, wie z. B. Probleme beim Kauen, Sprechen oder Atmen.
  • Kieferfehlstellungen: Korrektur von ausgeprägten Kieferfehlstellungen, die zu Gesichtsasymmetrien führen.
  • Kombinierte kieferorthopädisch-chirurgische Fälle: Fälle, in denen eine kieferorthopädische Behandlung allein nicht ausreicht, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Arten von orthognathischen Eingriffen

  1. Le-Fort-Osteotomie: Befasst sich mit Korrekturen des Oberkiefers.
  2. Bilaterale Sagittale Spaltosteotomie: Wird bei der Korrektur des Unterkiefers eingesetzt.
  3. Genioplastik: Chirurgische Veränderung des Kinns, oft in Kombination mit anderen Eingriffen.

Behandlungsablauf

  1. Vorbereitende kieferorthopädische Behandlung: Ausrichtung der Zähne vor der chirurgischen Korrektur.
  2. Chirurgischer Eingriff: Durchführung der eigentlichen Kieferkorrektur unter Vollnarkose in einem Krankenhaus.
  3. Postoperative Betreuung: Wichtige Phase zur Sicherung des chirurgischen Ergebnisses, inklusive Schmerzmanagement und Ernährungsempfehlungen.

Vorteile der orthognathischen Chirurgie

  • Funktionelle Verbesserungen: Korrektur von Bissproblemen, Verbesserung der Kau- und Sprechfunktionen sowie der Atmung.
  • Ästhetische Verbesserungen: Harmonisierung des Gesichtsprofils und der Gesichtsästhetik.
  • Psychosoziale Vorteile: Steigerung des Selbstvertrauens und des Wohlbefindens.

Herausforderungen und Risiken

  • Langfristige Verpflichtung: Der gesamte Behandlungsprozess kann mehrere Jahre dauern.
  • Chirurgische Risiken: Wie bei jedem chirurgischen Eingriff bestehen Risiken, darunter Infektionen, Nervenverletzungen und Blutungen.
  • Postoperative Anpassung: Die Erholungsphase kann schmerzhaft sein und erfordert eine Anpassung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten.

Fazit

Orthognathische Chirurgie ist eine komplexe, aber hochwirksame Behandlungsmethode zur Korrektur von schweren Kieferfehlstellungen und Fehlbissen. Sie erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopäden, Oralchirurgen und anderen Fachärzten, um optimale funktionelle und ästhetische Ergebnisse zu erzielen.

Literatur

  1. Diedrich P. (2000). Kieferorthopädie I-III (1. Aufl.). Elsevier, München / Urban & Fischer.
  2. Knak S. (2003). Praxisleitfaden Kieferorthopädie (1. Aufl.). Elsevier, München / Urban & Fischer.
  3. Sander FG, Schwenzer N, Ehrenfeld M, Ahlers MO, Bantleon HP. (2011). Kieferorthopädie (2., neu erstelle und erweiterte Aufl.). Thieme Verlag.
  4. Weber T. (2017). Memorix Zahnmedizin (5. unveränderte Aufl.). Thieme Verlag.
     
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