Gingivitis – Was ist das?
Eine Gingivitis ist eine Zahnfleischentzündung.
Sie wird weiter unterteilt in drei Hauptgruppen:
- Plaque-induzierte Gingivitis – durch Zahnbelag ausgelöste Zahnfleischentzündung
- Nicht Plaque-induzierte Gingivitis – genetisch oder durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöste Zahnfleischentzündung
- Gingivitis gravidarum – Schwangerschafts-Gingivitis
Was verursacht eine Gingivitis?
Plaque-induzierte Gingivitis
In den meisten Fällen wird die Gingivitis durch Zahnbeläge ausgelöst, die nicht regelmäßig entfernt werden. In den Belägen befinden sich Bakterien, deren Stoffwechselprodukte das Zahnfleisch reizen, was zu einer Entzündung führt.
Nicht Plaque-induzierte Gingivitis
Verschiedene Bakterien, Viren und Pilze können ebenfalls zu einer Entzündung des Zahnfleisches führen, auch wenn der Zahnbelag regelmäßig entfernt wird.
Dazu zählen unter anderem:
Bakterien
- Beta-hämolysierende Streptokokken
Viren
- Herpes-Viren
- Epstein-Barr-Virus – Auslöser des Pfeifferschen Drüsenfiebers
- Cytomegalie-Virus
Pilze
- Candida albicans
Gingivitis gravidarum
Gerade im Verlauf einer Schwangerschaft kommt es oftmals zu einer Zahnfleischentzündung. Dieses Phänomen wird als Schwangerschafts-Gingivitis bezeichnet. Man geht davon aus, dass 40-100 % aller schwangeren Frauen davon betroffen sind.
Die Ursachen hierfür sind komplex. Sie sind unter anderem im veränderten Hormonhaushalt zu finden. Während einer Schwangerschaft bildet der Körper vermehrt Östrogene und Progesteron. Einige Bakterien sind in der Lage, diese als Nahrungsquelle zu nutzen und vermehren sich somit während der Schwangerschaft besonders stark.
Insgesamt ist das Zahnfleisch stärker durchblutet, die Gefäße sind durchlässiger, sodass das Zahnfleisch leichter zu bluten beginnt.
Des Weiteren wurde häufig ein Folsäure-Mangel bei Schwangeren beobachtet, der ebenfalls hemmend auf die Reparationsvorgänge in der Gingiva wirkt, das Immunsystem negativ beeinflusst und Entzündungen begünstigt.
Wie erkennen Sie eine Gingivitis?
Symptome und Beschwerden bei einer Zahnfleischentzündung sind typisch und einfach zu erkennen:
- Zahnfleisch ist gerötet – gesundes Zahnfleisch ist blass-rosa
- Zahnfleisch ist geschwollen
- Verlust der Stippelung – orangenschalenartige Oberfläche bei gesundem Zahnfleisch
- Zahnfleischbluten beim Zähneputzen
- Schmerzen beim Zähneputzen
Sollten Sie eines oder mehrere der genannten Symptome bei sich feststellen, sollten Sie einen Zahnarzt aufsuchen.
Wie können Sie einer Gingivitis vorbeugen?
Es ist recht einfach, einer Plaque-induzierten Zahnfleischentzündung vorzubeugen. Durch regelmäßiges Entfernen der Beläge wird den Bakterien die Lebensgrundlage entzogen und die Reizung des Zahnfleisches bleibt aus.
Sind Bakterien, Viren oder Pilze der Grund für die Entzündung, so muss ursächlich therapiert werden. Das heißt, es muss zunächst die Grundinfektion behandelt werden. Nur dann kann auch das Zahnfleisch wieder abheilen.
Um eine Schwangerschafts-Gingivitis bestmöglich zu vermeiden, sollten die Zähne zu Beginn der Schwangerschaft professionell gereinigt werden, um den Bakterien den Nährboden zu entziehen. Während der Schwangerschaft sollten Nahrungsrückstände möglichst regelmäßig entfernt werden. Eine Schwangerschaftsberatung beim Zahnarzt vermittelt die richtigen Putztechniken und gibt Aufschluss über eine zahngesunde Ernährung.
Eine weitere unterstützende Maßnahme bei der Therapie der Gingivitis ist die ausreichende Zufuhr von geeigneten Vitalstoffen (Mikronährstoffen).
Achtung!
Bleibt die Gingivitis unbehandelt, entwickelt sich daraus unweigerlich eine Parodontitis – die häufigste Ursache für Zahnverlust!