Kroneninfraktion

Die Kroneninfraktion, auch als Cracked-tooth-Syndrome bekannt, ist eine unvollständige Fraktur eines Zahnes, die in der ICD-10-GM unter K08.88 und S02.5 klassifiziert wird. Sie betrifft oft bereits mit Füllungen versorgte Zähne und tritt häufig an den Unterkiefer-Seitenzähnen auf.

Es handelt sich um einen Riss oder Sprung im Zahn, der entweder nur auf die Zahnkrone begrenzt ist oder aber die Wurzel mit einbezieht.

Zähne, die eine Infraktion aufweisen, sind zum größten Teil bereits mit Füllungen versorgte Zähne. Häufig sind die Unterkiefer-Seitenzähne (Molaren) betroffen, da sie beim Kauen einem hohen Druck ausgesetzt sind.

Symptome – Beschwerden

  • Oft asymptomatisch; Patienten sind sich des Zustands nicht bewusst.
  • Kurzer, stechender Schmerz bei Nahrungsaufnahme.
  • Empfindlichkeit gegenüber Heiß und Kalt.
  • Aufbissempfindlichkeit.
  • Potenzielle Dauerschmerzen bei Ausbreitung des Risses zur Pulpa.

Pathogenese (Krankheitsentstehung) – Ätiologie (Ursachen)

  • Trauma: Häufigste Ursache, z.B. durch Beißen auf harte Gegenstände.
  • Geschwächte Zähne: Risiko bei Zähnen mit großen kariösen Defekten, Füllungen oder wurzelkanalbehandelten Zähnen.
  • Zahnbehandlungen: Risiko bei Druckausübung während der Behandlung.
  • Parafunktionen: Knirschen und Pressen.
  • Okklusale Traumata*: Schädigung des Halteapparates durch Kieferzusammenbeißen.

*Das okklusale Trauma wurde schon 1917 definiert: „als ein Zustand, bei dem es durch das Schließen der Kiefer zu einer Schädigung des Halteapparates der Zähne mit submikroskopischen oder mikroskopischen Veränderungen der Wurzelhaut kommt, der eine reversible pathologische Beweglichkeit verursacht“ (Stillman 1917).

Folgeerkrankungen

  • Pulpitis: Entzündung des Zahnnervs, möglicherweise erforderlich eine Wurzelkanalbehandlung.

Diagnostik

  • Oft schwierig; Risse sind meist fein und kaum sichtbar.
  • Schmerzreaktion auf Bissdruck.
  • Färbemethoden zur Sichtbarmachung des Risses.

Therapie

  • Initial: Schienung des Zahnes zur Verhinderung einer weiteren Rissausbreitung.
  • Endgültige Versorgung: Teilkrone oder Krone zur Stabilisierung und Schutz vor vollständiger Fraktur. Keramikinlays als Alternative.
  • Symptomlinderung: Nach definitiver Versorgung Abklingen der Beschwerden.

Literatur

  1. Geurtsen W: Diagnose, Therapie und Prävention der Kroneninfraktion. DFZ 10,40-46 (2001)
  2. Weber T. (2017). Memorix Zahnmedizin (5. unveränderte Aufl.). Thieme Verlag.

     
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