Das Wort Laser – Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation – ist eine Abkürzung aus der englischen Sprache, die übersetzt bedeutet “Lichtverstärkung durch angeregte Strahlungsaussendung“. In der Medizin wird der Laser bereits seit den frühen Sechzigern erfolgreich angewendet.
Dabei unterscheidet man verschiedene Laserarten:
- Festkörperlaser
- Gaslaser
- Flüssiglaser
Die Einteilung nach fest, gasförmig und flüssig bezieht sich auf das verwendete Material der Laser.
Je nach Leistungsstärke gibt es eine Unterteilung in Softlaser, die zur Biostimulation dienen, mittlere und Hochleistungslaser.
In der Zahnmedizin wird der Laser in den verschiedensten Bereichen erfolgreich angewendet.
Laser in der Oralchirurgie (zahnärztlichen Chirurgie)
Ein Laser weist einige Eigenschaften auf, die in der Chirurgie von großer Bedeutung sind.
Ein Schnitt, der mit einem Laser gemacht wurde, blutet sehr viel weniger und ist gleichzeitig steril, da der Laser immer auch eine bakterizide (keimtötende) Wirkung hat.
Kleine Wunden, wie sie durch das Durchtrennen von Bändern entstehen, können ausheilen, ohne vernäht zu werden .
Oft ist bei kleinen Behandlungen sogar eine Anästhesie (Betäubung) überflüssig.
Des Weiteren werden deutlich weniger Instrumente benötigt, da der Laser gleichzeitig schneiden, Gewebe abtragen und durch Koagulation Blutungen stillen kann.
Postoperativ treten deutlich weniger Schmerzen auf als nach konventionell durchgeführten kleinen chirurgischen Eingriffen, was einen großen Vorteil für den Patienten darstellt.
Die Narbenbildung ist bei kleinen Eingriffen gegenüber den herkömmlichen Techniken reduziert.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Einige chirurgische Maßnahmen, bei denen der Laser zum Einsatz kommt, sind unter anderem folgende:
- Entfernen von Fibromen (gutartige Wucherung des Bindegewebes)
- Frenektomie (Lippenbändchenentfernung)
- Gingivektomie (Entfernung eines Teil der Gingiva, um Zahnfleischtaschen oder Pseudotaschen abzuflachen oder eine Gingivahyperplasie zu korrigieren)
- Gingivoplastik (chirurgische Formung vom Zahnfleisch zur Wiederherstellung der natürlichen Form)
- Operkulektomie (Entfernung des Operculums)
- Zahnfleischkorrekturen
- Implantatoperationen oder Implantatfreilegung
- Verschließen von Wunden
- Entfernung von Leukoplakien – weißliche Mundschleimhautveränderungen (Präkanzerosen/mögliche Vorstufe einer Krebserkrankung)
Nicht nur im Weichgewebe, sondern auch im Bereich des Knochens wird mittels Laser gearbeitet.
Der Er:YAG-Laser wird unter anderem eingesetzt, um Knochen schonend abzutragen, beispielsweise im Rahmen der folgenden oralchirurgischen Eingriffe:
- Wurzelspitzenresektion (Entfernung (Resektion) einer Wurzelspitze (Apex) des Zahnes)
- Entfernung verlagerter oder retinierter Zähne (als retiniert bezeichnet man einen Zahn, der noch nicht zu seinem normalen Durchbruchszeitpunkt in der Mundhöhle erscheint)
- Entfernung von Wurzelresten
- Glätten scharfer Knochenkanten
- Abtrag von Exostosen (abgegrenzte Zubildung von kompakter Knochensubstanz (Compacta) mit Wachstum nach außen)
- Entnahme von Knochenblocktransplantaten
Da die Laserchirurgie eine genaue Kenntnis des Lasers und seiner Wirkung und Anwendung in den verschiedenen oralen Geweben voraussetzt, wird dieses Verfahren nur von speziell dafür ausgebildeten Zahnärzten und Oralchirurgen durchgeführt.
Ihr Nutzen
Operationen können heutzutage erfolgreich mit Hilfe von Lasern durchgeführt werden. Dabei ist das Operationsfeld immer steril und es treten deutlich weniger Blutungen auf. Postoperative Schmerzen werden verringert.
Ein Eingriff mittels Laser ist somit eine schonende Behandlung für Ihren gesamten Körper.
Literatur
- Busin M: Fibrome in der zahnärztlichen Chirurgie – Mit dem Laser einen Schnitt voraus. Laser-Journal 4/2009 S.24-25 (2009)
- Stübinger S: Die Er:YAG-Laserosteotomie – Eine Alternative in der Oralchirurgie? Laserjournal 4/2009 S. 20-23 (2009)
- Simunovic K: Die laserunterstützte Zahnmedizin in der täglichen Praxisroutine. ZWP Online