Eine Folge des Älterwerdens ist die Erschlaffung der Haut und des Halsgewebes.
Ein Doppelkinn sieht in jedem Fall unschön aus, lässt das Gesicht alt, dick und kränklich aussehen. Ebenso ist es möglich, dass Fettansammlungen die Ursache für ein Doppelkinn sind. Eine Halsstraffung kann das Aussehen stark verbessern.
Die Halsstraffung (Synonym: Face-Neck-Lift) ist ein wesentlicher Bestandteil des Faceliftings (Gesichtsstraffung) und wird aus diesem Grund auch als unteres Facelifting bezeichnet (oberes Facelift – Stirnlift). Ziel ist die Halsverjüngung durch Beseitigung der üblichen Alterserscheinungen im Bereich der Halsregion. Diese erstreckt sich ausgehend von der Kinnspitze, unter der Mandibula (Unterkieferknochen) entlang bis hin zum Bereich der Claviculae (Schlüsselbein) und zum M. trapezius (Kapuzenmuskel) nach dorsal (hinten). Sehr häufige Makel sind z. B. das Doppelkinn oder der Truthahnhals (turkey gobbler), der durch Verkürzung von Muskelsträngen und durch Hautalterung am Hals entsteht.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
- Falten im Halsbereich durch Elastizitäts- und Spannungsverlust der Haut
- Laxizität des Platysmas – Spannungsverlust des zarten, mimischen Halsmuskels
- Ptosis (Herabsinken) der Glandulae submandibularis (Unterkieferspeicheldrüsen)
- Zunahme des submandibulären Fettgewebes – überschüssiges Fettgewebe unterhalb des Unterkiefers
- Zunahme des retroplatysmalen Fettgewebes – überschüssiges Fettgewebe hinter dem Platysma
Vor der Operation
Vor einem Halslifting sollten Sie für die Dauer von etwa vierzehn Tagen weder Acetylsalicylsäure (ASS) noch Schlafmittel oder Alkohol zu sich nehmen. Sowohl Acetylsalicylsäure als auch
andere Schmerzmittel verzögern die Blutgerinnung und können zu unerwünschten
Blutungen führen.
Raucher sollten ihren Nikotinkonsum bereits vier Wochen vor
dem Eingriff stark einschränken, um die Wundheilung nicht zu gefährden.
Das Operationsverfahren
Bei der Halsstraffung werden die Haut und das Platysma gespannt. Je nach Ausdehnung des Eingriffs wird meist ein recht langer Schnitt an den Schläfen, retroarikulär (hinter dem Ohr) und entlang der Haargrenze bis in den Nacken gezogen. Bei kleineren Korrekturen reicht ein Schnitt unterhalb des Kinns. Bei der klassischen Methode wird nur die Haut mit einer dünnen subkutanen Schicht präpariert und gespannt. Um ein maskenartiges Gesicht zu vermeiden kann alternativ die sogenannte SMAS-Technik (superficial musculoaponeurotic system) angewendet werden. Hierbei wird nicht nur die Haut oberflächlich gestrafft, sondern auch die tieferen Schichten bestehend aus Muskulatur, Bindegewebe und Sehnen. Überschüssige Haut und Muskulatur kann entfernt werden.
Eine Liposuction (Fettabsaugung; Liposuktion) im Bereich des Halses sowohl sub- als auch epiplatysmal (unter und auf dem Platysma/Halsmuskel) verbessert das Ergebnis und kann effektiv ein Doppelkinn beseitigen. Bei jüngeren Patienten (35-40 Jahre) wird die Fettabsaugung oft isoliert eingesetzt, während bei älteren Patienten eine Kombination aus Halsstraffung, Liposuction und Platysmaplastik erfolgreich ist.
Je nach Schwere des Eingriffs kann eine Vollnarkose oder eine Lokalanästhesie gewählt werden.
Nach der Operation
Die Halsstraffung ist ein invasiver Eingriff. Sind die Wunden vernäht wird ein elastischer Verband angelegt, der meist den ganzen Kopf umschließt. Außerdem können dünne Drainageschläuche hinter den Ohren gelegt werden, um Wundsekret und Blut abzuleiten. Wie nach jedem kosmetischen Eingriff können Schwellungen auftreten. Bereits nach einer Woche können die Fäden gezogen werden. Die Narben verblassen mit der Zeit zu einer unauffälligen Linie.
Ihr Nutzen
Die Halsstraffung ist eine wirkungsvolle Methode, um Makel wie ein Doppelkinn oder einen Truthahnhals zu korrigieren und Ihnen ein jüngeres, schöneres Aussehen zu verleihen.
Literatur
- Chirurgie; Rudolf Berchtold/M. Bartels; Elsevier, Urban & Fischer Verlag 2008
- Kosmetische Dermatologie; Wolf-Ingo Worret/Wolfgang Gehring; Springer Verlag 2003
- Kursbuch Anti-Aging; Günther H. Jacobi; Georg Thieme Verlag 2004